Weltweit macht ein Phänomen die Runde, das als Kolonie-Kollaps-Problem bezeichnet wird, bei dem die Bienen ausfliegen und einfach nicht mehr in den Stock zurückkehren. Und andererseits vertreten Wissenschafter in Deutschland die Meinung, die Bienen hätten überhaupt kein besonderes Problem und gelegentliche verlustreiche Jahre seien normal. Um die Verwirrung noch komplett zu machen, haben die Behörden der EU und der Schweiz gewisse Pflanzenschutzmittel für bestimmte Anwendungen bis auf Weiteres suspendiert, weil diese besonders giftig für Bienen sind: Man müsse abklären, inwiefern diese Pestizide die Problematik des Bienensterbens mit verursachten. Die grossen Agro-Chemie-Firmen dagegen bestreiten heftig, dass ihre Pestizide am Bienensterben beteiligt seien und führen Prozesse gegen die Behörden.
Das «NETZ NATUR»-Team hat sich diesem heiklen Thema angenommen und steckt den Rahmen weiter: Was weiss man über das Bienensterben – und wie steht es um andere Insekten, die neben den Bienen in unserer Landschaft leben? Wie steht in der Schweiz insgesamt um die Artenvielfalt von den kleinsten Lebewesen bis zu den grossen Säugetieren?
«NETZ NATUR» begibt sich in der Kulturlandschaft auf Spurensuche und zeigt, was sich vor allem in den Agrargebieten in den letzten 20 Jahren verändert hat. Die Sendung geht der Frage nach, weshalb es der Schweiz nicht gelungen ist, den allgemeinen Trend des ständigen Verfalls der Artenvielfalt zu stoppen - trotz erheblicher Anstrengungen bei der Erhaltung von Lebensräumen. Die Sendung zeigt auf, was die Vielfalt von Vögeln, Amphibien und Schmetterlingen über die Gesundheit unserer Umwelt aussagt und stellt die Frage, was ihr Abnehmen für uns selbst bedeutet.